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Konsequenzen aus manipulierten Studien in der Tierversuchsforschung
05.07.2016
Berlin
Beschreibung
Das Dokument behandelt die schriftliche Anfrage zur Problematik möglicher Manipulationen in Tierversuchsstudien, insbesondere im Zusammenhang mit der Charité-Studie „Where have all the Rodents gone?“ Die Studie kritisiert methodische Schwächen und den unzureichenden Umgang mit Tierverlusten in präklinischen Studien, ohne jedoch systematische Manipulation zu unterstellen. Der Senat teilt die Auffassung, dass vorsätzliche Manipulationen gegen das Tierschutzgesetz verstoßen würden, sieht jedoch bei den betroffenen Studien keine vorsätzlichen Verstöße. Tierversuche, die ordnungsgemäß genehmigt wurden und entsprechend der Genehmigung durchgeführt wurden, gelten nicht als rechtswidrig, auch wenn nicht alle Tiere in der Veröffentlichung genannt wurden. Der Senat sieht schlecht geplante Studien als ethisch problematisch, da sie Ressourcen und Tierleben verschwenden. Wissenschaftliches Fehlverhalten wird im Rahmen der guten wissenschaftlichen Praxis sanktioniert. Eine W2-Professur für Ersatzmethoden zum Tierversuch ist geplant, das Berufungsverfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Fragen
1. Welche Schlussfolgerung zieht der Senat aus der Studie „Where have all the Rodents gone?“?
2. Teilt der Senat die Auffassung, dass es keinen vernünftigen Grund für Tierversuche in manipulierten Studien gibt?
3. Teilt der Senat die Auffassung, dass solche Tierversuche illegal waren?
4. Welche Konsequenzen haben Berliner Wissenschaftler\*innen bei manipulierten Studien mit Steuergeldern zu erwarten?
5. Müssen diese Wissenschaftler\*innen mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechnen?
6. Wie bewertet der Senat die Manipulation von Tierversuchsstudien aus ethischer Sicht?
7. Wann wird der Lehrstuhl für Alternativmethoden besetzt und liegt der Schwerpunkt tatsächlich auf Ersatzmethoden?