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Tierversuche 2012

11.07.2013
Berlin

Beschreibung

Im Jahr 2012 wurden in Berlin insgesamt 436.163 Tiere für Tierversuche eingesetzt. Die genaue Anzahl der getöteten Tiere lässt sich nicht ableiten, da nicht alle Tiere getötet werden. Die Tierversuche fanden an 35 Einrichtungen statt, wobei die Charité mit 925 Vorhaben den größten Anteil hatte. Weitere wichtige Einrichtungen sind das Max-Delbrück-Centrum und die Freie Universität Berlin. Etwa 70 % der Tierversuche dienten der Grundlagenforschung. Im Berichtsjahr wurden keine Genehmigungen für Tierversuchsvorhaben versagt, jedoch 27 Ordnungswidrigkeiten im Tierschutz festgestellt. Kontrollen erfolgen teils unangemeldet, eine Dunkelziffer an Verstößen kann nicht beziffert werden. Die Tierversuchsstatistik erfasst alle eingesetzten Tiere, unabhängig davon, ob sie getötet werden oder nicht. Zahlen zu gezüchteten Versuchstieren liegen nicht vor. Genetisch veränderte Tiere, die nicht geeignet sind, werden getötet. Im Studium der Human- und Veterinärmedizin sind Kenntnisse zu Ersatzmethoden nicht verpflichtend, jedoch werden an der Freien Universität Berlin und der Charité spezielle Kurse angeboten. Diese Kurse sind meist Wahlpflichtveranstaltungen oder Fortbildungen mit Gebühren. Der Senat sieht die Vermittlung von Wissen über Ersatzmethoden vor allem in der Fort- und Weiterbildung.


Fragen

1. Wie viele Tiere wurden im vergangenen Jahr in Tierversuchen getötet? 2. Welche Tierarten waren in welchem Umfang betroffen? 3. Wie haben sich die Tierversuchszahlen im Vergleich zum Vorjahr verändert? 4. Für wie viele Tierversuchsvorhaben wurde die Genehmigung versagt (bitte begründen, weshalb)? 5. Wie viele der Versagungen wurden nach Veränderung der Versuche zurückgezogen? 6. An wie vielen Einrichtungen Berlins werden jeweils wie viele Tierversuche durchgeführt? 7. Wie viele Verstöße gegen das Tierschutzgesetz wurden durch das zuständige Landesamt bei Kontrollen im vergangenen Jahr festgestellt? 8. Treffen Informationen zu, dass die Kontrollen unangemeldet stattfinden und wie hoch schätzt der Senat die Dunkelziffer der Tierschutzverstöße bei Tierversuchen? 9. Wie hoch ist das Verhältnis von Tierversuchsvorhaben in der Grundlagenforschung im Verhältnis zu herkömmlichen Tierversuchen? 10. Wie viele Tiere wurden 2012 in welchen Laboren für Tierversuche im Land Berlin gezüchtet? 11. Treffen Informationen zu, wonach die Zahl aller für Tierversuche gezüchteten Labortiere mehr als 3 mal so hoch ist, wie die Zahl der in der offiziellen Tierversuchsstatistik ausgewiesenen getöteten bzw. verbrauchten Versuchstiere? 12. Treffen Informationen zu, dass nur diejenigen für Tierversuche gezüchteten Versuchstiere in der Statistik der getöteten Versuchstiere erfasst werden, die tatsächlich im Versuch getötet werden? 13. Ist dem Senat bekannt, dass fast alle für Tierversuche gentechnisch veränderten Zuchttiere, auch die, die letztlich nicht für Tierversuche geeignet sind, außerhalb von Tierversuchen getötet werden? 14. Wie bewertet der Senat die Auffassung, dass die Tierversuchsstatistik irreführend ist, weil sie weniger als 30% der getöteten Versuchstiere erfasst? 15. Wird sich der Senat auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Handhabung der Tierversuchsstatistik künftig so verändert wird, dass alle für Tierversuche getöteten Tiere dort erfasst werden? 16. Ist dem Senat bekannt, dass innerhalb des Regelstudiums entsprechender Fachrichtungen zwar die Forschung an Tierversuchen breit angelegt ist, spezielles Wissen über Ersatzmethoden bzw. tierversuchsfreie Forschung von Studierenden in so genannten Kompaktkursen für 1000,00 bis 2000,00 € gekauft werden muss und dass keine Nachweise über Kenntnisse der Ersatzmethoden gefordert werden? 17. Wie bewertet der Senat diese Ungleichbehandlung und wird er sich dafür einsetzen, dass künftig das Wissen über Ersatzmethoden im Rahmen des Studiums gleichrangig und ohne zusätzliche Kosten für die Studierenden vermittelt wird?