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Alternativmethoden zu Tierversuchen – aktuelle Entwicklungen und Chancen für Baden-Württemberg als Innovationseuropameister
16.11.2023
Baden-Württemberg
Beschreibung
Der Antrag der Grünen-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg sowie die Stellungnahme des Ministeriums thematisieren die Entwicklung und Potenziale von Alternativmethoden zu Tierversuchen. Ziel ist es, Tierversuche durch das 3R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine) zu ersetzen, zu verringern oder zu verbessern. Die Zahl der Versuchstiere in Baden-Württemberg zeigt einen rückläufigen Trend, wobei die COVID-19-Forschung nur einen geringen Anteil ausmachte. In vielen Bereichen wie der Onkologie oder Toxikologie wurden bereits alternative Verfahren wie Organoide, Organ-on-a-Chip, in silico-Modelle oder 3D-Zellkulturen implementiert. Eine vollständige Substitution ist jedoch in komplexen Systemen wie der Neurobiologie oder Herz-Kreislauf-Forschung weiterhin nicht möglich. In der Lehre werden Alternativen wie Simulationen, Modelle und virtuelle Sektionen erfolgreich eingesetzt. Programme wie das 3R-Netzwerk BW fördern zudem Forschung, Lehre und Vernetzung. KI und Augmented Reality bieten zusätzliche Perspektiven für tierversuchsfreie Ansätze, besonders in der personalisierten Medizin und geschlechtersensiblen Forschung. Die Landesregierung sieht die bisherigen Maßnahmen als Erfolg, plant aber eine stärkere Vernetzung und eine zentrale Geschäftsstelle zur Koordination.
Fragen
1. Wie hat sich der Tierverbrauch in Forschung und Hochschulen in den letzten fünf Jahren entwickelt?
2. Wie hat sich die Zahl der gehaltenen, aber nicht verwendeten Tiere entwickelt?
3. Was geschieht mit diesen Tieren?
4. Wie bewertet die Landesregierung die Entwicklung der Tierverbrauchszahlen, insbesondere im Kontext von COVID-19?
5. In welchen Forschungsbereichen wurden Alternativmethoden erfolgreich implementiert?
6. In welchen Bereichen ist eine Substitution nicht absehbar?
7. Welche exemplarischen Alternativmethoden werden in der Hochschullehre genutzt?
8. Wie viele Studierende haben von § 30a LHG Gebrauch gemacht?
9. Welche Einrichtungen erhielten Fördermittel für Ersatz- und Ergänzungsmethoden, und in welcher Höhe?
10. Wie bewertet die Landesregierung die Zwischenevaluation des 3R-Netzwerks BW?
11. Welche Schlüsse zieht die Landesregierung daraus für die Zukunft des Netzwerks?
12. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse ergaben sich aus dem 3R-Netzwerk BW?
13. Welche Chancen bieten KI und Augmented Reality zur Umsetzung des 3R-Prinzips?
14. Welche Chancen bieten Alternativmethoden für personalisierte und geschlechtersensible Medizin?