Logo Transparente Tierversuche Datenbank
Auf den Merkzettel setzen

Forschung zu Methadon zur Tumor- und Schmerzbehandlung

18.08.2017
Bundesebene

Beschreibung

Die Anfrage der Fraktion DIE LINKE an die Bundesregierung thematisiert die Forschung zu Methadon als potenzielles Krebsmedikament. Kritisiert wird, dass trotz vielversprechender Hinweise keine breit angelegte Forschung existiert. Methadon ist günstig und patentfrei, was möglicherweise das geringe Interesse der Pharmaindustrie erklärt. Experten weisen darauf hin, dass klinische Studien oft von Pharmaunternehmen finanziert werden, während unabhängige Forschung kaum staatliche Mittel erhält. Die Bundesregierung verweist auf bestehende Krebsforschungsförderungen, sieht jedoch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für Methadon als Krebstherapie. Sie finanziert derzeit keine spezifischen Studien dazu und verweist auf bestehende Förderprogramme, in denen Anträge gestellt werden könnten. Der Antrag der LINKEN zur Bereitstellung von 500 Mio. Euro für unabhängige Pharmaforschung wurde abgelehnt. Zudem gibt es keine eigenen Daten zur Forschungsausgaben der Pharmaindustrie für Krebsmedikamente oder zu möglichen Interessenkonflikten von Wissenschaftlern. Die Kosten für onkologische Arzneimittel steigen jährlich, während die Krebsforschung als wichtiger Bestandteil der Gesundheitsstrategie weiter gefördert wird.


Fragen

1. Welche Forschungsergebnisse hinsichtlich des Einsatzes von Methadon in der Krebstherapie sind der Bundesregierung bekannt? 2. Welche aktuellen Forschungsvorhaben hinsichtlich des Einsatzes von Methadon in der Krebstherapie sind der Bundesregierung bekannt? 3. Stimmt die Bundesregierung der Ansicht zu, dass Hinweise auf eine wirksame und günstige Krebstherapie mit Methadon nicht berücksichtigt werden, da ausreichende Studien fehlen? 4. Stellt die Bundesregierung Finanzmittel zur Erforschung von Methadon als Krebsmittel zur Verfügung, und wenn ja, in welcher Höhe? 5. Stellt die Bundesregierung anderweitig Forschungsmittel für Krebstherapien zur Verfügung, und wenn ja, in welcher Höhe? 6. Sind der Bundesregierung Angaben oder Äußerungen der Pharmaindustrie zu deren Forschungsaufwendungen für Krebsmedikamente bekannt? 7. Hält die Bundesregierung die Erforschung von Methadon als Krebstherapie für ausreichend oder wären verstärkte Bemühungen notwendig? 8. Warum greift die Bundesregierung nicht die Forderung nach einem Finanztopf von 500 Mio. Euro jährlich für nichtkommerzielle Pharmaforschung auf? 9. Wie hoch sind die Finanzmittel der Bundesregierung für öffentliche Krebsforschung ohne Einfluss der Pharmaindustrie? 10. Sind der Bundesregierung Interessenkonflikte von Wissenschaftlern bekannt, die vor Methadon warnen, aber an teureren Krebsmedikamenten beteiligt sind? 11. Sind der Bundesregierung Fälle bekannt, in denen industrielle Forschung mehr auf Profit als auf Patientenwohl ausgerichtet war? 12. Sind diesbezügliche Befürchtungen gerechtfertigt, und welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung daraus? 13. Was kostet eine durchschnittliche Tagesdosis Methadon? 14. Wie hoch waren die ausgehandelten Erstattungspreise für die letzten zehn Krebsmedikamente mit nachgewiesenem Zusatznutzen? 15. Wie hoch ist der jährliche Umsatz der Pharmaindustrie mit Krebsmedikamenten? 16. Wie hoch sind die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung für Krebstherapien, und welchen Anteil haben Arzneimittel? 17. Wie groß sind die jährlichen Wachstumsraten bei den GKV-Ausgaben für Krebsmedikamente? 18. Welche Ursachen sind der Bundesregierung für die Zunahme der Kosten bekannt?