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Militärtierversuche

18.12.2013
Niedersachsen

Beschreibung

Die Kleine Anfrage der Abgeordneten Belit Onay und Ottmar von Holtz (GRÜNE) betrifft die Drittmittelforschung an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niedersachsen, insbesondere in Bezug auf militärische und sicherheitstechnische Forschungsaufträge. Die Anfrage wird durch Berichte über die Finanzierung von Forschungsaufträgen durch das US-Militär an deutschen Universitäten angestoßen, darunter auch die Leibniz Universität Hannover. Die Abgeordneten fragen die Landesregierung, ob seit 2000 weitere Kooperationen mit ausländischen Sicherheitsbehörden stattfanden, wie Drittmittelgeber in die Entwicklung von Curricula eingebunden sind, wie viele vertrauliche Forschungsprojekte im Bereich „Militär und Sicherheit“ existieren und ob Zivil- oder Friedensklauseln an den Universitäten bestehen. Weiterhin wird nach den ethischen Leitbildern der Hochschulen und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung sowie nach dem Anteil privater Drittmittel an der Hochschulfinanzierung gefragt. Zudem interessiert, welche Maßnahmen die Landesregierung ergriffen hat, um die Transparenz in der Drittmittelforschung zu erhöhen.


Fragen

1. Gab es - mit Ausnahme der im Jahr 2000 durch das US-Verteidigungsministerium erteilten Forschungsaufträge - seit dem Jahr 2000 Kooperationen niedersächsischer Hochschulen oder Forschungseinrichtungen mit ausländischen Sicherheitsbehörden (bitte unter Angabe des Projekttitels, des Instituts/der Fakultät, der Dauer der Zusammenarbeit, des Finanzvolumens der einzelnen Aufträge und - soweit möglich - des Auftraggebers)? 2. Sind private Drittmittelgeber für Stiftungsprofessuren oder deutsche/ausländische Verteidigungsbehörden an niedersächsischen Hochschulen oder Forschungseinrichtungen bisher an der Konzeption von Curricula in Forschung und/oder Lehre beteiligt? Wenn ja: Bitte Art der Beteiligung, Projekttitel, Forschungseinrichtung und - soweit zutreffend - Fakultät nennen. 3. Wie viele als vertraulich eingestufte Forschungsprojekte im Bereich „Militär und Sicherheitsforschung“ gibt es derzeit an niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen? 4. An welchen niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen gibt es bereits sogenannte Zivilklauseln oder Friedensklauseln, mit denen sich die entsprechenden Institute einer Forschung ausschließlich zu zivilen Zwecken verpflichten? 5. Welche niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben sich in ihrem Leitbild bereits zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bekannt und für ihre Forschungsaktivitäten eine Plattform für einen wissenschaftlichen und ethischen Diskurs geschaffen, in Orientierung an bereits bestehenden Kommissionen für Forschungsfolgenabschätzungen und Ethik, wie es im aktuellen Hochschulentwicklungsvertrag vereinbart ist? a) Wie sehen diese Leitbilder und Plattformen im Einzelnen aus, und wie ist die Beteiligung von Studierenden sowie Doktorandinnen und Doktoranden in den jeweiligen Gremien sichergestellt? b) Werden die genannten Gremien im Vorfeld von Vereinbarungen über Drittmittelkooperationen beteiligt? 6. Wie hoch ist der Anteil privater Drittmittel an der Gesamtfinanzierung der niedersächsischen Hochschulen aktuell (landesweit, nach Hochschultypen und aufgeschlüsselt nach Hochschulen)? 7. Welche Schritte hat die Landesregierung unternommen, um die niedersächsischen Hochschulen auf mehr Transparenz in der Drittmittelforschung zu verpflichten?