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Tierversuche in Bayern – Ausmaß und alternative Forschungsmethoden

23.03.2020
Bayern

Beschreibung

Die SPD-Abgeordneten Martina Fehlner und Ruth Müller kritisieren in ihrer Anfrage den ausbleibenden Rückgang von Tierversuchen in Bayern trotz politischer Bekenntnisse zum 3R-Prinzip (Replacement, Reduction, Refinement). Die Staatsregierung betont, dass gesetzlich vorgeschriebene Daten zu Tierversuchen elektronisch erfasst, aber nicht zentral statistisch ausgewertet werden, da dies einen hohen manuellen Aufwand erfordere. In Bayern wurden zwischen 2014 und 2018 jährlich zwischen ca. 224.000 und 321.000 Tiere in Tierversuchen eingesetzt. Zudem wurden jährlich über 120.000 Tiere allein für wissenschaftliche Zwecke getötet. Daten zu staatlichen Einrichtungen und detaillierten Aufschlüsselungen liegen teils nicht vor oder sind nicht kurzfristig ermittelbar. Die Staatsregierung verweist auf bestehende rechtliche Vorgaben, tierschutzrechtliche Prüfverfahren und Beteiligung von Tierschutzkommissionen. Fördermittel fließen sowohl in Projekte mit als auch ohne Tierversuche, wobei der Anteil für tierfreie Methoden deutlich geringer ist. Es gibt bislang keine Planungen für ein eigenes Kompetenzzentrum für Alternativmethoden in Bayern – stattdessen wird auf bestehende Bundesstrukturen wie ZEBET oder Programme des BMBF verwiesen.


Fragen

1. a) Warum hält es die Staatsregierung nicht für notwendig, Daten zu Tierversuchen zentral zu erfassen? b) Wie wird sichergestellt, dass Tierversuche nicht doppelt durchgeführt werden? 2. a) Wie viele Tiere wurden in den letzten zehn Jahren in genehmigten Tierversuchen verwendet? b) Um welche Tierarten handelt es sich? c) Wie viele Tierversuche fanden in staatlichen Einrichtungen statt? 3. a) Wie hat sich die Zahl der Tiertötungen für Lehre und Forschung entwickelt? b) Welche Tierarten waren betroffen? c) Wie viele Tiere wurden an staatlichen Lehreinrichtungen getötet? 4. a) Welche Maßnahmen zur Reduzierung von Tierversuchen ergreift die Staatsregierung? b) Wie wird für tierversuchsfreie Methoden geworben? c) Wie bewertet die Staatsregierung den Erfolg dieser Maßnahmen? 5. a) Wie hoch waren die staatlichen Fördermittel für Tierversuche in den letzten zehn Jahren? b) Wie hoch waren die Fördermittel für tierfreie Forschungsmethoden? 6. a) Wie unterstützt die Staatsregierung die Entwicklung tierfreier Methoden (Projekte, Mittel)? b) Ist eine Erhöhung der Mittel geplant? c) Wie hoch ist der Anteil ersetzbarer Tierversuche in Zukunft? 7. a) Plant Bayern ein eigenes Kompetenzzentrum für Alternativmethoden? b) Falls nein, warum nicht?