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Schwerstes Leid in der Affenhirnforschung - Teil I

27.04.2023
Hessen

Beschreibung

Die Kleine Anfrage von Heidemarie Scheuch-Paschkewitz (DIE LINKE) thematisiert das Leid von Affen in der Hirnforschung und fordert eine strengere Regulierung. Sie verweist auf die EU-Tierversuchsrichtlinie 2010/63/EU, die nicht ausreichend in deutsches Recht umgesetzt sei. Laut einer ZDF-Reportage erlitten Affen am MPI Tübingen „schwerstes Leid“. Die Landesregierung Hessen bestätigt laufende Tierversuche mit Primaten an der Philipps-Universität Marburg und am Ernst-Strüngmann-Institut mit insgesamt 43 gehaltenen Affen. Die Genehmigungsbehörden haben alle Projekte als „mittel“ eingestuft, basierend auf Faktoren wie Tierhaltung, Trainingsmethoden und Belastungsintensität. Zwischen 2019 und 2021 wurden einige Affen aus medizinischen Gründen eingeschläfert. Die Genehmigungsbehörden sehen die Versuche als rechtlich zulässig an und begründen dies mit der Schaden-Nutzen-Analyse gemäß Tierschutzgesetz. Die Forschung dient laut Behörden der Grundlagenforschung, deren Nutzen höher als das Leid der Tiere bewertet wird.


Fragen

1. Wie viele Projekte mit jeweils wie vielen Affen sind derzeit an welchen Instituten im Bereich der Primatenhirnforschung genehmigt? 2. Wie viele Affen werden an den jeweiligen Instituten derzeit gehalten? 3. Wie viele Affen wurden in den Jahren 2019 bis 2021 jeweils pro Jahr getötet? 4. a) Bis wann wurde jeweils für die einzelnen Projektanträge die Genehmigung erteilt? b) Welche Erkenntnisse zu Neuanträgen liegen vor? 5. In welchen Schweregrad hat die Genehmigungsbehörde jeweils die Projekte eingestuft? 6. Mit welcher Begründung und auf Basis welcher Fakten erfolgte diese Schweregradeinstufung? 7. a) Hält die Landesregierung die Versuche im Rahmen der Schaden-Nutzen-Analyse für genehmigungsfähig? b) Wenn ja: Mit welcher Begründung? Bitte Schaden (Bewertung Leid) und Nutzen (konkrete klinische Anwendung, therapeutischer Nutzen etc.) benennen.