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Unterstützt die Landesregierung die Hormonbehandlung von Fischen und Verstöße gegen den Tierschutz mit Steuergeldern?

04.09.2015


Beschreibung

Die Kleine Anfrage bezieht sich auf die Förderung der Hormonbehandlung von Fischen im Rahmen der Kaviarproduktion, die mit EU- und Landesmitteln (667.000 Euro) unterstützt wurde. Diese Förderung war umstritten, da die Methode zur Kaviargewinnung unter Tierversuchsbedingungen durchgeführt wurde, und die Hormonbehandlung der Fische in Deutschland verboten ist. Es wurde festgestellt, dass das Verfahren bereits bekannt war und in einer finanziell angeschlagenen Firma durchgeführt wurde. Zudem gab es Vorwürfe, dass Tierschutzvorgaben bei der Haltung der Fische nicht eingehalten wurden. Die Landesregierung erklärte, dass die Förderung auf der Grundlage der Richtlinie zur Verbesserung der Fischwirtschaft genehmigt wurde. Die Genehmigung des Tierversuchs erfolgte durch das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Zu den Fragen der Verantwortlichkeit und des Wissens über Tierschutzverstöße wurde angegeben, dass zum Zeitpunkt der Fördermittelvergabe keine Verstöße bekannt waren.


Fragen

1. Nach welcher Förderrichtlinie und mit welcher Begründung hat das Landwirtschaftsmi- nisterium die Förderung Kaviarproduktion in Höhe von 667 000 Euro genehmigt? 2. Inwiefern hätte die Genehmigungsbehörde davon Kenntnis haben müssen, dass es sich bei dem Verfahren um eine bereits bekannte Methode handelte? 3. Hätte der Auszahlungsbehörde bekannt sein können, dass sich das Unternehmen im Zeitpunkt der Auszahlung bereits in höchster Finanznot befand und damit die Gefahr bestand, dass die Fördermittel verloren sind? 4. Ist die Förderung des Verfahrens auch nach heutigem Kenntnisstand zu rechtfertigen? 5. Wie bewertet die Landesregierung den Umstand, dass eine kommerzielle Kaviarproduk- tion als Tierversuch genehmigt wurde, um die eigentlich nicht zulässige Hormonbe- handlung der Tiere doch zu ermöglichen? 6. Welche Behörde war für diese Genehmigung verantwortlich? 7. Auf wessen Weisung hin erfolgte die Genehmigung? 8. Welche Mitglieder der Landesregierung bzw. welche Staatssekretäre hatten Kenntnis von der Genehmigung oder haben sie gegebenenfalls beeinflusst? 9. War der Genehmigungsbehörde des Tierversuchs bekannt, dass das Veterinäramt Cuxhaven bei einer Überprüfung des Unternehmens festgestellt hatte, dass Tierschutz- vorgaben nicht eingehalten wurden? 10. Wenn ja, wie konnte es trotzdem zu der Genehmigung des Tierversuchs kommen? 11. Wenn nein, warum nicht? 12. War der Genehmigungsbehörde, die die Auszahlung der Fördermittel veranlasst hat, zum Zeitpunkt der Auszahlung bekannt, dass das Veterinäramt Cuxhaven die Tier- schutzverstöße festgestellt hat? 13. Wenn ja, warum wurde die Auszahlung dennoch veranlasst? 14. Wenn nein, warum nicht? 15. Hatten Mitglieder der Landesregierung oder Staatssekretäre Kenntnis über die Tier- schutzverstöße? 16. Wenn ja, wie und wann kamen sie zu dieser Information? 17. Gegen welche Tierschutzvorgaben hat das Unternehmen nach Feststellung des Veteri- näramtes Cuxhaven verstoßen?