Beschreibung

Die Kleine Anfrage von Stephan Jersch (Die Linke) thematisiert den Stand tierverbrauchsfreier Lehrmethoden und sogenannter New Approach Methodologies (NAMs) an Hamburger Hochschulen. Laut Senat fördern Stadt und Hochschulen aktiv die Reduktion von Tierversuchen. An der Universität Hamburg (UHH) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) wird in einigen Biologie- und Umwelttechnik-Studiengängen noch mit Tieren gearbeitet, mit Wirbellosen wie Miesmuscheln oder Schlickkrebsen. In der Biologie kommen Verhaltensexperimente mit Insekten und Sezierübungen vor; 133 Fische wurden zuletzt eingesetzt. Zugleich werden zunehmend tierfreie Alternativen wie Computersimulationen und Selbstversuche eingesetzt. Außerdem wird der Einsatz künstlicher Präparationsmodelle („Dummies“) geprüft. An der HAW wurden Tierversuche durch Algen-, Bakterientests und digitale Modelle ersetzt. NAMs wie Organoidkulturen, Organ-on-Chip-Systeme und KI-gestützte Simulationsverfahren werden in Biotechnologie-, Umwelttechnik- und Medizinstudiengängen vermittelt. Eine Professur für 3R-Modelle am UKE erforscht aktiv NAMs. Hürden bei der Integration von NAMs in die Lehre bestehen in hohen Kosten, methodischer Komplexität und der begrenzten Übertragbarkeit auf vollständige Tierorganismen. Die Förderung erfolgt über die Hamburger Zukunftsverträge, eine 3R-Professur am UKE und den Hamburger Forschungspreis für Ersatzmethoden.