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Tierversuche am Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie
03.08.2011
Sachsen-Anhalt
Beschreibung
Die Kleine Anfrage thematisiert Tierversuche, insbesondere an Affen, am Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie. Die Landesregierung bestätigt, dass Versuche an Mäusen, Ratten, Katzen und Affen durchgeführt wurden. Zwei Projekte mit Langschwanzmakaken (Macaca fascicularis) wurden genehmigt. Die ethische Vertretbarkeit solcher Versuche wird bejaht, sofern sie unerlässlich und gesetzlich zulässig sind. Die Kritik von Tierschutzorganisationen wie „Ärzte gegen Tierversuche“ wird zur Kenntnis genommen, aber mit Verweis auf geltendes Recht und die Unerlässlichkeit der Versuche zurückgewiesen. Von 2000 bis 2011 wurden insgesamt 59 Tierversuchsvorhaben am Institut genehmigt, überwiegend mit Nagetieren. Das Land Sachsen-Anhalt förderte 34 dieser Projekte mit etwa 3 Millionen Euro. Parallel wurden auch Alternativmethoden mit rund 4 Millionen Euro unterstützt, etwa Nervenzellkulturen, Hirnschnitte und Computersimulationen. Die Tierversuche dienen der Grundlagenforschung zu Lern-, Gedächtnis- und Krankheitsmodellen (z. B. Demenz, Autismus). Künftig wird geprüft, ob Genehmigungen unter Vorbehalt erteilt werden können, um nachträglich Auflagen einzuführen.
Fragen
1. Welche Ergebnisse lieferte die Prüfung der genehmigten Affenversuche durch das Landesverwaltungsamt?
2. Wie bewertet die Landesregierung die Kritik der „Ärzte gegen Tierversuche e. V.“?
3. Wie steht die Landesregierung zur ethischen Vertretbarkeit der Hirnversuche an Affen?
4. In welchem Umfang wurden Tierversuche seit 2000 gefördert (nach Tierart, Modell, Summe)?
5. In welchem Umfang wurden Alternativmethoden seit 2000 gefördert und welche Maßnahmen bestehen hierzu?